vom Schnappschuss zum Abschuss
Canned hunting, cub petting, Schappschüsse mit jungen Wildkatzen. Das sind alles Stichwörter für eine ausgeklügelte Industrie in Afrika. Wie bereits mehrmals von mir in älteren Beiträgen erwähnt ist dieses System einfach nur perfide und traurig.
Das MDR leistete am 02.01. einen wichtigen Beitrag zur Aufklärung. Unter dem Titel: “Kritisch Reisen: Safari in Südafrika – Vom Schnappschuss zum Abschuss” wurde eine sehr sehenswerte Reportage im deutschen TV gezeigt.
Die Reporter (Daniel Rosenkranz, Jan Koch) sind hierbei auf einer klassischen Touristentour in Südafrika unterwegs. Erst ein Ausflug in den Kruger Park, das Gebiet um Johannesburg herum und anschließend ganz klassisch den Panoramaweg entlang der Garden Route. Nach und nach wird dabei das eigentliche Thema beleuchtet: Missbrauch junger Löwen.
Sie zeigen die typischen Angebote und “Fallen” für Touristen auf, nehmen auch an einem der viel kritisierten Spaziergänge “walking with Lions” teil, beleuchten aber nach und nach das perfide System (welches in Südafrika immer noch legal ist) und stellen dabei kritische Fragen.
Es wird auch klar aufgezeigt, wie das “typische” Leben von Jungtieren abläuft, welche von Beginn an zu Profitzwecken missbraucht werden:
- Babys u. Jungtiere – angeblich alle von der Mutter verstoßen
- Streicheln (cub petting / cuddling), Füttern, Fotos gegen Geld
- Jungtiere – werden angeblich wieder ausgewildert
- Spaziergänge mit Löwen (walking with lions) gegen Geld
- ältere Tiere verschwinden von den typischen Anlagen und enden als
- Jagdtrophäe (canned hunting)
- oder als angebliche Heil- / Potenzmittel welche aus gemahlene Knochen hergestellt wird
Was mich besonders freut, ist ein Besuch der Reporter bei einem der wenigen echten Zufluchtsorte: Panthera Africa. (ab 24.10 min) Hier wird mit den Besitzern Catherine Nyquist und Lizaene Cornwall und einem Aktivisten und Autor Richard Pierce ein kurzes Interview geführt. Nebenbei sieht man auch einige Aufnahmen und Einblicke dieser absolut traumhaften Organisation. So wird in dieser Reportage auch eines der wenigen positiven Beispiele benannt und aufgezeigt.
(Nicht zu vergessen: Auch einer Ihrer Löwen, Oliver, meldet sich zum passenden Zeitpunkt mit seinem Brüllen zu Wort 😉 )
Nachdem ich diese Reportage gesehen habe, hat es auch nicht lange gedauert, ehe ich über Facebook einen Beitrag gepostet und Panthera Africa verlinkt habe. Catherine war richtig aus dem Häusschen und hat sich sofort für die Info bedankt.
So traurig die Doku anzusehen ist… muss man immer wieder daran denken: es gibt auch gute Beispiele die sich wirklich für den Schutz von Raubkatzen einsetzen. Die Öffentlichkeitsarbeit und weitere Aufklärung ist extrem wichtig.
Jeder Mensch sollte nicht blindlings den vielen Werbeangeboten folgen. Sich selbst unangenehme Fragen zu stellen, dass ist der Schlüssel!
Hier nochmal der Link zur Mediathek von MDR. Der Beitrag ist bis 02.01.2020 frei abrufbar.
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