…wieder mal eine etwas verrückte Geschichte.
Dieses Jahr wollte ich Silvester nicht auf einer Privatparty verbringen sondern etwas Besonders unternehmen. Mit einer Freundin kam so der Gedanke nach Hamburg zu fahren. Ich wollte Silvester am Aussichtspunkt Landungsbrücken verbringen. Es sollte dabei ein recht günstiger Trip werden. Hotels und Hostels überprüft – zu dieser Zeit unbezahlbar bzw. war es mir das nicht Wert. Also bei AirBnB nachgesehen, diverse Angebote überprüft und eine Unterkunft ausgewählt. Spartickets der Deutschen Bahn auf passende Fahrzeiten überprüft und meiner Freundin die gesamte Planung geschickt. Nunja, diese besagte Freundin schaffte es nicht mir innerhalb 4 Tagen zu schreiben ob das nun passt oder nicht und da ich zur Zeit ein bisschen verrückt nach Hamburg bin habe ich die Tickets und die Unterkunft gebucht – bevor alle guten Angebote nicht mehr vorhanden sind. Einen Tag nach der Buchung meldete sich die Freundin und offenbarte mir das sie am 30. noch arbeiten müsse. Na toll! Was für eine geile Scheiße. Durch ein Missverständnis und fehlende Rückmeldung hatte ich nun jeweils 2 Tickets aber keine Begleitperson. Einige Leute abgefragt, aber niemand konnte sich dafür begeistern oder hatte auf Grund Arbeit, etc… keine Möglichkeit mit zu fahren. Umtausch/Stornierung nicht möglich – und so kam es, dass ich den Trip alleine in Angriff genommen habe. So gesehen kein Schnäppchen Trip – die Fahrt aber platzen zu lassen stand nicht zur Option – da hätte ich das Geld gleich verbrennen können!
Die Unterkunft in Hamburg Altona Nähe Bahnhof war super Zentral gelegen. Die Tochter des Hauses (Mutter war verreist) war auch super sympathisch und Hilfsbereit. Aber ich war ja in Hamburg um Silvester an den Landungsbrücken zu feiern und endlich meine neue Kamera auszutesten. Und so klapperte ich die Tage viele Orte ab die ich zwar bereits gesehen hatte aber noch nie richtig schöne Fotos machen konnte. Darunter natürlich die typischen Touriplätze wie Landungsbrücken, Jungfernstieg, Elbstrand, Elbtunnel, etc… Also tingelte ich durch die Gegend, meist mit Rucksack und einer Thermoskanne voll Glühwein dabei 😉 und testete ausgiebig meine neue Kamera. Dabei kehrte ich immer wieder Mal zu meiner Unterkunft zurück um mich aufzuwärmen und sämtliche Akkus aufzuladen. Einen Nachmittag nahm ich mir die Zeit und fuhr relativ planlos durch einige Randbezirke von Hamburg um mir ein bisschen die Gegend in (für Hamburgs Verhältnisse) erschwinglichen Wohngebieten anzusehen. So lernte ich Hamburg mal wieder abseits der klassischen Orte kennen.
Am 31. dann, lehnte ich dankend eine Einladung meiner Unterkunft zum Raclette Essen ab, da ich frühzeitig an den Landungsbrücken sein wollte. Das Treiben dort war schon überwältigend. Menschenmassen ohne Ende. Obwohl der Hügel vor dem Aussichtspunkt offiziell gesperrt war hielt es die Menschen nicht davon ab diesen ebenfalls zu besetzen und von dort noch einen tollen Ausblick zu ergattern. Während ich oben stand lernte ich 2 nette Typen, eine nette Frau aus Hamburg und eine kleine Gruppe aus Aschaffenburg (zu Aschaffenburg hab ich ja einen speziellen Bezug) kennen. So verging die Wartezeit relativ zügig und es war äußerst unterhaltsam. Ich kannte Silvester bisher aus dieser Erfahrung: vor 12 Uhr nur vereinzelte Raketen und Böller und spätestens halb 1 war meist Ruhe. Aber nicht dort in Hamburg. Ab ca. 22.15 Uhr ging es los. Die Raketenanzahl steigerte sich bis 12 Uhr zum Höhepunkt und viel dann langsam ab. Bis ca. 2 Uhr war dort Action! Aber nett mit anzuschauen. Zeitweise bin ich mir wie im Fußballstadion vorgekommen: Bengalofeuer, usw… Höhepunkt war tatsächlich 12 Uhr – alle kleineren Schiffen versammelten sich an den Landungsbrücken und gaben ein beeindruckendes Hupkonzert. Insgesamt war die Stimmung super friedlich und es gab nur vereinzelte Querschläger von Idioten die ihre Böller in die Nähe der anderen Menschen warfen.
Ich kann alle Hamburger verstehen wenn Sie an Silvester zu Hause bleiben und sich den Trouble ersparen wollen. Ich habs jetzt einmal gesehen und live miterlebt. Der Panorama Blick vom Aussichtspunkt Landungsbrücken ist immer beeindruckend! Und mit dem Feuerwerk wird das natürlich noch getoppt. Das sollte man einmal miterlebt haben. Aber ich muss auch sagen: ich muss es nicht noch einmal sehen. Der Touriandrang ist schon extrem und mit den Massen an Menschen sollte man klarkommen.
Das Wetter war dieses Mal relativ gnädig. Kaum Regen und abgesehen vom ersten Tag war es auch relativ Windstill. Einzig die Sonne habe ich in dieser Zeit vermisst. Bis auf ca. eine Stunde war alles grau in grau und am letzten Tag auch mit extremen Nebel durchzogen. Insgesamt war das ein superschöner Hamburg Trip. Viele tolle Orte gesehen, nette Menschen kennengelernt, tolle Fotos geschossen und ich war einmal mehr in der traumhaft schönen Stadt Hamburg.
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