Rückflug nach Hause – mit Zwischenstop am Burj Khalifa
Donnerstag, 24.11.2016 und Freitag, 25.11.2016
Total untypisch wurde ich pünktlich um 17 Uhr abgeholt. Ein bisschen früh, wenn der Flieger erst um 20 Uhr abhebt, aber auf Grund der Verkehrslage wollte ich doch auf Nummer sicher gehen. Der Transfer und der CheckIn lief dann allerdings total problemlos ab. Die Maschine, eine Boing 777 (auch als Dreamliner bekannt), stand schon parat. Trotzdem hieß es noch warten. Wir konnten erst ca. 1 Stunde später als geplant einsteigen. Der Dreamliner ist innen wirklich eine Wucht! Tolles Infotainmentsystem mit unzähligen Filmen zur Auswahl und diverse Auswahl an Außenkameras, die auf dem Display zugeschaltet werden konnten. Der Himmel im Flugzeug war mit LEDs übersäht, so dass es einen Hauch von Sternenhimmel ergab, sich aber bequem und heimisch wie im eigenen Wohnzimmer fühlte. Ich saß neben zwei Österreichern und der Flug nach Dubai verging recht schnell. Dabei habe ich mir auch endlich mal die Neuverfilmung von “Ghostbusters” und den Film “Bad Moms” angesehen – sehr coole Filme. 😉
Obwohl wir eine Stunde später gestartet sind, kamen wir doch pünktlich um 7.30 Uhr in Dubai an. Der Airport ist schon etwas anderes. Sehr edel und fast schon pompös eingerichtet. Da mein großer Rucksack direkt für den Weiterflug durchgecheckt wurde, musste ich nur meinen kleinen mitschleppen. Das einzig Zeitaufwendige war dann wieder einmal die Passkontrolle. Kein Wunder: da kommen ca. 300 Menschen, aber nur 2-3 Personen führen die Passkontrollen durch. Top Service.
Es verging dann doch einige Zeit, ehe ich an der frischen Luft war. Wir hatten es ca. halb 10 Uhr und ich erkundigte mich, wie ich am besten zum Burj Khalifa komme. Die billigste und einfachste Art ist wohl eine Fahrt mit der Metro. Die U und S-Bahn in Dubai. Also musste ich noch etwas warten, kaufte mir ein Ticket am Automaten mit Kreditkarte (da ich mir für den kurzen Aufenthalt kein Geld wechseln wollte) und fuhr mit der Metro 7 Stationen quer durch Dubai. Ich hatte ehrlich gesagt nicht erwartet, dass Dubai so groß ist, aber die einzelnen Stationen ziehen sich schon deutlich in die Länge.
An der Station angekommen ging ich erstmal nach draußen und schon sah ich das riesen Gebäude. Ein krasser Anblick. Gerade wenn man sich die Hochhäuser in der Umgebung als Vergleich heranzieht.
Ich marschierte also zu Fuß los, um Richtung Eingang zu kommen, erkundigte mich unterwegs noch bei jemanden nach dem Weg und lief immer der besagten Richtung entlang. Irgendwann, als ich in die Nähe von etwas kam, dass wie ein Haupteingang wirkte, blockte mich ein Security Mann ab und meinte: „Das ist Residental und privat.“
Ich sollte zurück laufen, um über die EinkaufsMall in den Turm zu kommen. Na super. Der Himmel war zwar recht bewölkt, aber es hatte bestimmt 30° – und im Gegensatz zur trockenen Luft in Südafrika herrscht hier in Dubai eine hohe Luftfeuchtigkeit. Das Ergebnis: Ich bin total verschwitzt in der Mall angekommen.
Nach einiger Zeit habe ich dann auch den richtigen Weg gefunden und konnte meinen Online-Voucher in eines der begehrten Tickets umtauschen. Es waren riesige Menschenschlangen zu sehen, an denen ich aber vorbei geführt wurde, um in einer kleinen gemütlichen Empfangslounge Platz zu nehmen und die Wartezeit mit Tee und Dateln überbrücken zu können.
Dann ging es los. Wir bekamen eine kurze Einweisung wie der Ablauf ist und mussten nochmals einige Mal in einer Schlange anstehen bis wir im Aufzug waren. Die Aufmachung auf dem Weg dorthin erinnerte mich an die Wartezonen im Europapark Rust. Überall stimmige Lichtspiele, Musik und an die Wände projizierte Bilder und Videos.
Zuerst geht es auf die Aussichtsplattform der 125. Etage. Die Fahrt dauert ca. 60 Sekunden. Im Aufzug selbst wird ebenfalls Informationsmaterial an die Wände und Decken projiziert. Die kleinen Bildschirme in der Wand zeigen neben aktuellen News auch die aktuelle Etage, in der sich der Aufzug gerade befindet. Beeindruckend, wie schnell der Aufzug in die Höhe schoss. Die Stockwerke wurden im wirklich schnellen Tempo von 1 auf 125 hochgezählt. Dabei fühlt sich die Fahrt genauso an, als ob man in den 10. Stock eines normalen Gebäudes fahren würde. Eher noch um einiges ruhiger und angenehmer.
Im 125. Stock angekommen ging es dann gleich weiter zum nächsten Aufzug. Von hier aus sollte es nun in den 148. Stock – in eine Höhe von 555 Meter – gehen. Hier gab es ebenfalls eine kleine Lounge mit Tee, Datteln und Pralinen. Uns wurde gesagt, dass wir hier oben ungefähr eine halbe Stunde bleiben dürfen, ehe es wieder in den 125. Stock in eine Höhe von “nur” mehr 456m geht. Auf dieser Etage dürften wir dann solange bleiben wie wir wollen. Nun gut, diese Aussage nahm ich nicht ernst, betraf mich aber auch nicht wirklich, da ich bald auch wieder zum Flughafen zurückfahren muss. Mein Flieger wird um 16 Uhr abheben – ob ich dabei bin oder nicht.
Die Aussicht war auf jeden Fall fantastisch! Man muss sich das mal vorstellen: man ist in 555m über dem Boden und blickt auf die anderen kleinen Hochhäuser hinab! Brutal. Die Sicht war aber nicht ganz so gut. Es war leicht nebelig und der aufgewirbelte Sand in der Luft schränkte die Sicht doch etwas ein. Die Fenster in diesem Turm lassen nur ca. 30% des Sonnenlichts hindurch und das Fotografieren durch diese Scheiben war ebenfalls schwer, da man immer Spiegelungen im Bild hatte.
Nach einiger Zeit entdeckte ich endlich den Außenbereich. Hier war es anfangs irgendwie doch ein mulmiges Gefühl, wenn man direkt vor zu den Scheiben ging um einige Blicke nach unten zu erhaschen. Der Blick nach oben war übrigens genauso faszinierend. Das gesamte Gebäude ist ca. 828m hoch – und ich stehe nur (!) auf 555m. Ich frage mich tatsächlich, warum es nicht eine Aussichtsplattform in noch höherer Lage gibt? Nach einigen Fotos ging es auch schon wieder zum Aufzug zurück, um in die niedrigere Plattform zu kommen.
Aber ganz ehrlich, das bringt auch nichts mehr, wenn man gerade von einer höheren Plattform kommt. Ich lief nochmals eine Runde und machte trotzdem nochmals einige Fotos ehe ich mich wieder in die nächste Schlange Richtung Aufzug einreihte. Hier gab es einige runde Kugeln die von der Decke herab hingen und als Sitze dienten. Insgesamt war das ganze Stockwerk sehr stylisch und auf eine ästhetische Art und Weise eingerichtet. Der Boden und die Decke schimmerten dank passiver Beleuchtung in einem herrlichem rot und blau.
Also wenn man mal die Aussicht von Burj Khalifa genießen will, sollte man das extra Geld zusammenlegen und auf jeden Fall die höhere Plattform besuchen. Empfehlenswerterweise rechtzeitig (das heißt so früh wie möglich!) online über das Internet Tickets sichern. Ich habe es definitiv nicht bereut!
Zurück zur Metro-Station ging es dann direkt aus der ShoppingMall heraus, durch einen hunderte von Meter langen Tunnel der klimatisiert (!) war und direkt in der Metrostation endetet. Super Michi – den Hinweg durch die Hitze und das pitschnasse T-Shirt hättest du dir also sparen können. 😉
Wieder am Flughafen angekommen, versuchte ich mich zumindest ein bisschen frisch zu machen und wechselte mein T-Shirt. Der CheckIn lief wieder ohne Probleme. Im Wartebereich versuchte ich noch einige Zeilen hier zu schreiben, während ich mir mein Bier schmecken ließ. Der A380 sah schon durch die Scheiben beeindruckend aus. Als wir dann aber zum Flugzeug laufen mussten und man direkt an den großen Turbinen vorbeikam, war das ein noch beeindruckender Anblick.
Im Flugzeug herrschte dann eine recht muntere Stimmung. Ich würde mal behaupten, dass ca. 90% der Passagiere deutsch sprechen konnten. Der Platz neben mir war frei und daneben saß eine junge Frau, welche mit einigen weiteren Frauen eine Reisegruppe bildete.
Eine Durchsage des Piloten ließ uns wissen, dass es eine Verzögerungen des Abflugs geben wird, weil Mechaniker noch eine kleine Sache beheben müssten. Mein Sitz war etwas hinterhalb der Tragfläche und ich konnte das hektische Treiben mitverfolgen. Nicht unbedingt das beste Gefühl, wenn immer mehr Mechaniker dazukommen… Nach gut einer dreiviertel Stunde ertönte eine weitere Durchsage, dass die Reparatur doch nicht zu schaffen ist und wir alle umsteigen müssen. Wir erhielten einen Essensgutschein und sollten um 21 Uhr (3 Stunden nach geplantem Abflug!) am Gate A10 wieder fertig für ein erneutes Boarding sein.
Super! Es herrschte ein wenig Unruhe, da jeder seine Abholung oder Unterkunft in München neu planen musste. Auch ich war ein bisschen im Stress, da die neue Ankunftszeit in München für meinen ursprünglichen Abholer dann doch etwas aufwendig war. Als ich einen neuen Abholer organisierte, hatte ging es erstmal zum Essen. Der Gutschein wurde notdürftiger Weise bei McDonalds eingelöst. 😉
Wieder zurück am Gate hieß es dann doch wieder wir sollen zum ursprünglichen Gate A10 laufen. Nach der Ticketkontrolle, auf dem Weg zum Flugzeug war es eindeutig: es war der gleiche A380! Naja, wird schon gut gehen… Die Stimmung im Flieger war superwitzig und auch die Stewardessen gingen von ihrer englischen Sprache ins Deutsche über und scherzten mit den Passagieren herum. Der Flug selbst lief dann wieder mal problemlos ab. Anfangs genoss ich noch das Infotainmentsystem ehe es mir dann doch gelang einige Stunden zu schlafen.
In München endlich um ca. 22.30 Uhr gelandet dauerte es auch nicht wirklich lange bis mein BackPack Rucksack über das Band lief und ich endlich ins Freie konnte. Wie von mir geplant stand ich dann in kurzer Hose bei 5° im Freien und wartete auf mein PickUp.
Fix und fertig, total erschöpft und bestimmt nicht mit dem besten Geruch ging es dann endlich über die Autobahn nach Hause. Ein kleines Schmankerl gab es noch. Wir hielten an einer Tankstelle um uns einen Kaffee und ein Bier zu holen. Jaaaaa, ein Bier an der Tankstelle! Yes. Da ist es wieder. Nach 4 Wochen ein Gefühl wieder im gewohnten Umfeld zu sein. 😉
Zu Hause angekommen schrieb ich noch einigen Personen, dass ich (entgegen einiger Erwartungen) wieder gut angekommen bin und versuchte auf meinem Balkon die letzten 4 Wochen wenigstens ein bisschen Revue passieren zu lassen. Gegen halb zwei ging ich dann doch einmal völlig erschöpft ins Bett.
Was für ein Tripp. Zum ersten Mal in meinem Leben war ich alleine mit dem Rucksack unterwegs und habe es sehr genossen. Ohne größere Probleme habe ich mich durch diese fast 4 Wochen gebracht und dabei so vieles gesehen, erlebt und Menschen kennen gelernt. Und, jetzt kommts: es lief doch alles irgendwie untypisch für mich ab – völlig stressfrei. 😉
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