“Wenn eure Mundwinkel hoch gehn
Dann ist die Welt wieder so schön
Und dann ist alles, was ist und was war
Auf einmal so vollkommen egal.”
Beginner – “so schön”
Tja, da war das Wochenende! Seitdem ich erfahren hatte, dass die “Beginner” dort ein Konzert geben würden, war ich Feuer und Flamme. Mit einer Freundin aus Aschaffenburg war geplant, dass wir an zwei Tagen das Afrika Karibik Festival besuchen werden. Da das Konzert der Beginner schon am Donnerstag sein sollte, nahm ich mir in der Arbeit Nachmittags frei und fuhr nach Aschaffenburg. Diesmal mit im Gepäck mein Fahrrad, so dass ich bequem in 10min von meiner Mum zum Festival hin und wieder zurück fahren kann.
Nach einer langen Fahrt, geprägt von Staus die auf die Urlaubszeit zurückzuführen sind, endlich angekommen in Aschaffenburg, einen kurzen Plausch mit meiner Mum gehalten, musste ich aber schon wieder weiter ziehen. Das Konzert der Beginner soll bereits um 19:30 starten. Ich fuhr zur besagten Freundin und schrieb ihr von der Haustüre aus… wie spontan Sie denn wäre?! 😉 Kurz danach saßen wir auf dem Balkon und erzählten uns bei einem Kaffee die Neuigkeiten. Dann aber brauchte es doch wenig Überredungskunst (obwohl Sie die Tage zuvor noch dagegen war, da sie am Freitag arbeiten muss) und wir machten uns zu Fuß auf zum Festival.
Dort angekommen, reihten wir uns in die Schlange der Kasse ein. Und schon waren da zwei Männer die jeweils noch 5-Tagestickets zu einem verbilligten Preis verkaufen wollten. Wir rechneten kurz……. Wenn wir diese Tickets kaufen würden, wäre das schon günstiger als 2x ein Tagesticket. Gebongt! Also werden wir doch jeden Tag hingehen! 🙂
Ich liebe das Feeling auf dem Afrika Karibik Festival in Aschaffenburg! Wir schlenderten erstmal gemütlich über den Markt, besuchten meinen geliebten Stand vom Sandwichmaker und gingen dann schon in den extra abgetrennten Konzertbereich.
Wir stellten uns noch kurz in der Reihe an um ein neues Bier zu holen, da hörte ich es schon… Das dumpfe Hupen eines Schiffes, und zack – es war mir klar: Die Beginner legen los – mit ihrer ersten Neuauskopplung Ahnma. Schwupps, die Freundin kurz grinsend angesehen und ich ging schonmal vor Richtung Bühne 😉 Was für eine grandiose Einstimmung auf ein tolles Konzert.
Zu Beginn des Konzerts war es noch relativ hell und es fing leicht zu regnen an, was der Stimmung aber nicht geschadet hat. Die Beginner brannten ein wirklich cool Show ab. Ein Mix aus Songs vom neuen Album und viele viele ältere Klassiker. Das Publikum konnte sich mehrmals beweisen wie textsicher wir denn alle noch sind… und gab sich keine Blöße. Sehr geil! Ich bin froh diese sympathischen Jungs nochmals live gesehen zu haben.
“legenderbe!”
Am Freitag war ich dann zeitweise Mittags mal nur für 1-2 Stunden auf dem Festivalgelände und habe das gemütliche Treiben der Menschen vor allem am Sandwichmakerstand genossen. Da um diese Zeit noch recht wenig los war bin ich auch recht schnell mit dem Personal ins Gespräch gekommen und habe dadurch erfahren das die deutsche Frohnatur und Raggaekünstlerin Trixstar wiedermal vorbeischauen wird und eine kleine aber feine Jam-Session anstarten wird. Der Plan für den Nachmittag / Abend war somit gezeichnet 😉
Obwohl “mein” Hauptact, die Beginner, bereits am Vorabend gespielt hatten, sah ich im Verlauf des Wochenendes noch einige weitere. Viele darunter hatte ich nicht wirklich auf meiner Liste, die ich mir unbedingt mal ansehen wollte. Am Ende war ich aber von dem Einen oder Anderen doch etwas überrascht. Konzerte / Auftritte die ich noch gesehen habe waren dabei folgende: Sido, Joris, MoTrip, Azad, Tschebberwooky, Julian Marley und Ohrbooten.
Dazu muss ich zu Sido noch folgendes erwähnen: Egal was man von ihm halten mag, seine perfekte Mischung aus alten Tracks (die Aggro Zeiten von damals) und seine neueren Lieder war schon sehr sehenswert. Dieser Maan hat es wirklich drauf, mit seiner selbstironischen Art und Weise das Publikum immer wieder mitzureißen. Es waren ja doch alle Altersgruppen vertreten, und er verstand es trotzdem alle irgendwie zu begeistern. Das hätte ich ehrlich gesagt nicht von ihm gedacht. Auch die Zugabe am Ende, und die Wahl des letzten Songs durch das Publikum war schon seeeehr witzig 😉
Zu Joris muss ich ebenfalls noch etwas los werden: Zugegeben, bisher kannte ich nur sein Lied “Herz über Kopf“, und war der Meinung das er nur solche sentimentalen Lieder singt. Aber nach diesem Auftritt war ich tatsächlich begeistert. Nicht nur seine sehr einprägsame Stimme, nein auch seine unbekümmerte Art wie er seine Songs zum besten gibt ist allemal sehenswert. Wenn ich so darüber nachdenke, war dieser Auftritt von Yoris die beste Bühnenshow die ich seit langem gesehen habe!
Auf der Facebookseite des AKF findet man neben vielen Bildern auch einige Videos von Auftritten der Künstler – unter anderem eben auch das erste Lied des Beginnerkonzertes – “Ahnma”!
Alles in allem ein super Wochenende! Meine Mum hat sich auch sehr gefreut das ich sie mal wieder besucht habe, und für mich ist so ein Wochenende mehr als perfekt. Tagsüber mit meiner Mum etwas unternommen oder mit meiner Bekannten im Freibad gewesen, und Abends dann: Festival! Was will man mehr?! 🙂
Der einzige Wehrmutstropfen der ein bisschen hängen bleibt ist folgender: Auch wenn das Festival sich Afrika-Karibik-Festival nennt, so fehlt es mir bei den “großen” Acts auf der Hauptbühne doch ein wenig an Musik die eben mehr mit dem Raggae / Karibik Flair zu tun hat. Acts aus der Popmusik gehören meiner Meinung nach weniger dazu. Und genau dieses hat in den letzten Jahren stetig zugenommen. Wie wäre es mal wieder mit nahmhaften Raggaekünstlern? Ebenfalls wäre es mal an der Zeit gute Künstler aus Deutschland zumindest für die Nebenühne zu organisieren. Als Beispiele fallen mir sofort folgende ein: Dopewalka, Benjie oder Raggabund.
Und trotzdem, das Fazit bleibt: Auch dieses Jahr wieder ein sehr entspanntes Festival mit einer super Stimmung und vielen guten Konzerten! Durch das 5-Tagesticket habe ich mir eben auch Auftritte angesehen, die ich jetzt nicht unbedingt auf meiner “must see” Liste stehen. Nächstes Jahr werden wir uns definitiv die sogenannten “Early Birds Tickets” sichern – diese gibt es schon ca. ein halbes Jahr vor dem eigentlichen Festival und sind preislich unschlagbar!
Wer mehr über das Festival erfahren will, findet in meinem ersten Beitrag eine etwas ausführlichere Beschreibung des AKF.
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