Das Afrika Karibik Festival (kurz AKF) reiht sich ein in eine Reihe von Festivals die den Charme und Flair von Karibik, Afrika und Reggae versprühen. Seit 2001 wird das AFK mit dem Zusatz: “One Race… Human” beschrieben. Hinter diesem Zusatz steht ein Verein mit dem Namen: “One Race Human e.V”. Dieser unterstützt weltweit Hilfsorganisationen und zahlreiche soziale und gemeinnützige Projekte, die für Humanität, Menschenfreundlichkeit und Völkerverständigung stehen. Kurz gefasst werden aus den Überschüssigen Geldern des Festivals viele gemeinnützige Projekte unterstützt. Seit 18 Jahren steht das Festival wie fast kein anderes für Völkerverständigung. Hier ein Auszug der offiziellen Homepage:
“…diese Grundidee war und ist es, ein familienfreundliches Mehrtages-Festival zu initiieren, das die Musik und die Kultur des afrikanischen Kontinents und der Karibik transportiert und dem heimischen Publikum näher bringt. Das Festival soll einen Beitrag zur Integration und Menschenfreundlichkeit leisten sowie Werte und Inhalte vermitteln, die in unserer wirtschaftlich- und leistungsorientierten Welt oft genug zu kurz kommen.”
“Der Verein und auch das Festival, beide stehen für „one race…human!“, denn eines ist für uns klar: Es gibt nur eine Rasse – nicht schwarz, weiß, rot oder gelb – sondern Mensch! Vor allem in den aktuell sehr schwierigen Zeiten ist diese Botschaft wichtiger denn je”
An 5 Tagen präsentiert sich das Festival auch genau so wie es sich selbst vorgibt! Egal wohin man blickt – nur friedliche und fröhliche Menschen. Das Areal, direkt am Mainufer gelegen, lässt sich grundlegend in mehrere Gebiete einteilen. Da wäre der sogenannte `Weltbasar`. Ein buntes Markttreiben mit bis zu 100 verschiedenen Händlern. Dort kann man typischen afrikanischen Schmuck, sonstige Accessoires, Kleidung, Holzfiguren und Trommeln kaufen. Exotische Düfte und karibische Klänge laden direkt zum verweilen ein. Über 20 ausgewählte Anbieter von Speisen lassen dich auch kulinarisch in diese friedliche Welt eintauchen. Vom deftigen deutschen Fastfood, über exotisches Essen aus Afrika bis zu vegetarischen Essensangeboten ist alles vorhanden.
Mein Favorit hierbei ist seit Jahren der Stand von: daSandwichmaker. Ein Essensstand der aus einem recht alten Bus mit Anhänger besteht und auf dem Gelände dann in zwei Verkaufsstände und Unterkunft umfunktioniert wird. Ich liebe diesen Stand und versorge mich seit längerem auf den unterschiedlichsten Veranstaltungen in Augsburg und Umgebung regelmäßig mit gutem Essen. Neben Sandwiches werden auch Reisgerichte und Salate angeboten.
Markenzeichen des Sandwichmaker Standes ist der Jamaica-Reggae-Style – der von allen beteiligten auch gelebt wird. Für gemütliches Flair wird alleine schon durch die konstant gespielte Reggae und Carribbian Musik gesorgt. Zudem gibt es öfters mal ein kleines musikalisches Highlight. Es kommt regelmäßig vor, dass bekannte Künstlerfreunde vorbei schauen und oft eine kleine Performance abliefern. Dieses mal haben wir einen Freestyle Auftritt von TriXstar und Cris Cosmo miterlebt. Sehr coole Sache.
Man kann somit sagen: wo der Sandwichmaker seine Zelte auf schlägt ist immer etwas Action geboten. Egal wie schlecht das Wetter ist! Der bekannte bayerische Musiker und Staatskritiker Hans Söllner (weiß nicht wie ich ihn sonst beschreiben soll^^) lässt sich auf seiner Tour auch gerne mit gutem Essen von Steffen /daSandwichmaker versorgen. Seit einiger Zeit gibt es auch Kochbücher (die sehr zu empfehlen sind!) mit dem Namen: `Moa Fire – Nahrung für die Seele`. In diesen werden bebilderte Rezepte (vegetarisch oder ital) beschrieben, die jeweils mit einem befreundeten Raggaekünstler gekocht wurden. Aber genug geschwärmt – schaut euch den Stand das nächste Mal einfach mal an!
Die Culture Stage ist der Ort an dem kleinere Künstler rund um die Uhr ihr Bestes geben. Akrobatik, Trommelgruppen, Feuertheater – das sorgt Abseits der Bühnen für viel Abwechslung. Gemütlich machen kann man es sich am besten auf der über 1000m² großen Beachfläche. Mit einem kühlen Bier oder einem Cocktail nimmt man entweder in einem der zahlreichen Strandstühle Platz oder macht es sich direkt im Sand bequem und beobachtet umgeben von Palmen das Treiben. In diesem Bereich befindet sich auch die kleinere Bühne auf der regelmäßig die unterschiedlichsten (noch nicht soooo bekannte) Künstler auftreten. Dieses Jahr unter Anderen mit dabei: Namika. Für die Festival Besucher die mehrere Tage dort verbringen möchten und es Festivaltypisch zelebrieren wollen gibt es direkt am Mainufer eine kleines Camping Areal.
Ein bisschen Abseits dann ist der sogenannte Konzertbereich auf der sich die große Hauptbühne befindet. Der Standort wurde dieses Jahr abgeändert, so dass man mit Blick zur Bühne auch immer das wunderschöne Aschaffenburger Schloß sehen kann. Neben `Genre-typischen` Acts treten auch Künstler aus anderen Musikrichtungen auf. Dieses Jahr waren die beiden Hauptacts Gentleman und Mark Forster. Bei meinem diesjährigen Besuch ging es mir speziell um die deutsche Raggae Band: Mono & Nikitaman. Musik die dem Raggae sehr verbunden ist, gepaart mit motivierenden und auch systemkritischen Texten. Auf der Bühne eine explosive Show die sehr auf das Publikum eingeht Ich war vom Auftritt begeistert. Und als dann am Ende doch noch das Lied `solang die Sonne scheint` gesungen wurde – war ich mittendrinn! 😉 Trotz des schlechten Wetters war dann spätestens nach Mono & Nikitman die Konzertfläche fast ausgefüllt. Der Grund: Gentleman & the Evolution. Die Auftritte von Gentleman (inkl. Gastauftritte von befreundeten Künstlern) sind fast schon legendär und immer wieder sehenswert. So auch dieses Mal. Leider spielte das Wetter dieses Jahr nicht wirklich mit. Die Menschen ließen sich trotzdem nicht die Stimmung verderben und rockten das Ding 🙂
Man sollte dieses Festival nicht mit Szene-Größen wie Rock im Park oder Nature One vergleichen. Da fehlt es dann doch an Besucherzahlen. Ich würde behaupten das Festival will auch garnicht in diese Größen vordringen. Das würde das Platzangebot (allein auf Grund fehlender Campingflächen) nicht zulassen. Und trotzdem – oder gerade deswegen – ist das Afrika Karibik Festival in Aschaffenburg ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Die Auswahl an musikalischen Künstlern ist beachtlich. Letztes Jahr schafften sie es den absoluten Weltstar Wyclef Jean zu seinem einzigsten Europakonzert nach Aschaffenburg zu locken. Aber auch ohne Konzertkarten lohnt sich ein Ausflug definitiv. Alleine das gemütliche multikulti Treiben auf dem Festivalgelände lädt zum Verweilen ein. Aber nächstes Jahr bitte wieder mit Sonnenschein und karibischen Temperaturen! 😉
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